Aug 022014
 

Da mir die typische Frage „Wie kamst du eigentlich zum Schreiben?“ immer wieder gestellt wird, hier nun…

Ich las gerade „Das Leben und das Schreiben“ von Stephen King und darin stand:
„Viel Lesen!“ check!
„Viel Schreiben!“ na dann…
Ich stand am Bahnhof Ostkreuz auf dem Weg zur Arbeit und mir kam der Titel „Sie nannten ihn Karl“ in den Sinn. Ich klappte meinen Laptop auf und fing an zu schreiben ohne den geringsten Plan was daraus werden sollte. Es gab keinen roten Faden. Noch nicht mal einen kleinen. Auch keinen in anderer Farbe oder so. Alles was ich wusste, war: Ich will was schreiben! Was Unterhaltsames, Alltägliches. Später sagte ich auf Nachfrage hin stets es sei „Alltagskomik“.
Ich kann heute nicht mehr sagen wie mir der Arbeitstitel und die ersten Zeilen in den Sinn kamen. Aber ich weiß noch, dass ich mich nach 15 Minuten Bahnfahrt durchringen musste den Laptop zuzuklappen und sehr euphorisch war. Nicht weil ich jetzt einen Plan hatte worum es gehen sollte, nein, einfach nur weil ich was geschrieben hatte.
Über eine Seite! Am Stück!!!
Ich hatte keine Ahnung wo das herkam, nur dass es dort noch mehr gab und ich es haben wollte.
Erst nach einigen weiteren Seiten zeichnete sich ein klitzekleiner roter Faden ab.
Sein Horizont reichte nie sehr weit. Aber ich knotete immer wieder neue Fäden an diesen Faden und so setzte sich die Geschichte langsam fort.
Zu keiner Zeit hatte ich das Ende vor Augen, bis es plötzlich geschrieben war.
Es kam sehr überraschend, verbreitete aber dieses wohlige Kribbeln etwas vollbracht zu haben.
Nie hatte ich mir durchgelesen was ich gerade geschrieben habe.
Ich wollte erst mal alles schreiben, dann einige Zeit warten und es mir dann komplett durchlesen.
An einigen Stellen fiel mir das sehr leicht, besonders wenn ich Angst hatte gerade totale Grütze geschrieben zu haben. Aber manchmal musste ich mich auch regelrecht zusammenreißen den Absatz nicht sofort zu lesen, weil ich ihn selbst so geil fand. Aber so hab ich es durchgezogen.

Danach war die Datei gerade mal 177 KB groß. Irgendwie enttäuschend wenig. Also hab ich einfach die Anzeige in Byte umgestellt.
177.821!
Na, so kann sich das doch schon eher sehen lassen.
Auch das Wort ist imposant.
Hundertsiebenundsiebzigtausendachthunderteinundzwanzig!

Dann habe ich es 8-mal ausgedruckt, mich mit Klebebindung beschäftigt, alle Materialien besorgt und die Exemplare in Handarbeit gebunden. Damit die Bücher nicht ganz so nackig daherkommen, habe ich auf Arbeit in der Pause schnell ein Cover skizziert, kopiert und die Buchdeckel damit versehen (Nein, es ist natürlich nicht dieses wunderschöne Cover wie heute).
Das Buch machte die Runde und durch das positive Feedback beflügelt, begab ich mich irgendwann auf Verlagssuche. Eine glückliche Fügung führte mich dann irgendwann zu Periplaneta, die ich sofort ins Herz schloss und ich stoppte jede weitere Suche.
Inzwischen waren aber schon 1 ½ Jahre nach der „Erstveröffentlichung“ vergangen und ich hab mir den Roman noch mal komplett durchgelesen und hier und da korrigiert. Die professionelle Verlagsarbeit begann und…ja, der Rest ist Geschichte und liegt nun im Buchladen.

Und hier noch mal der Link zum Buch
Jaaaa, natürlich auch auf BÖSE Amazon ^^

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