„Hallo, mein Name ist Marien Loha und ich bin wortsüchtig!“
Ich schaue in den Kreis der Anwesenden.
Warum sind Gruppentherapien immer im Kreis aufgebaut?
Klar, das Tafelrundenprinzip soll Gleichheit vermitteln. Aber ein Dreieck oder eine Sonne wären doch als Bestuhlungsformation viel lustiger. Oder ne schöne Sofaecke, in die man sich fläzen kann. Und wenn schon im Kreis, warum gibt’s hier dann keinen Whirlpool?
Noch lieber wäre mir, ich wäre gar nicht hier, aber naja.
Ich schaue in die unaufmerksamen Gesichter von lauter Schreiberlingen der unterschiedlichsten Kategorien und schwadroniere weiter:
„Worte.
Sie sind ständig da, in meinem Kopf und ich kann sie nicht abstellen. Kann nicht aufhören sie zu formen auf die unterschiedlichste Weise. Das Schreiben und Vorlesen ist meine Therapie. Die Leser und Zuhörer meine Therapeuten. Doch ich befürchte für mich gibt es keine Heilung…“, ich springe auf als mir klar wird,
„…zum Glück!!!“
Die Anwesenden rutschen unruhig auf den Stühlen. Das Reibegeräusch von abgewetzter Jeans auf rauem Plastik füllt die kurze Stille nach meinem Ausbruch. Eine wahrlich aufreibende Situation.
Der Therapeut redet beruhigend auf mich ein. Ich schlage seine tätschelnde Hand von meiner Schulter und springe fröhlich schreiend aus dem Raum.
„Ich bin unheilbar! Unheilbar! Juchheissassa!!!“
Ein beherzter Luftsprung direkt im Türrahmen kostet mich ca. 2 Minuten meines Bewusstseins.
Doch die glückselige Erkenntnis blieb.

 

Im Grunde mache ich was mir Spaß macht und versuche dabei verständlich, manchmal kritisch und immer unterhaltsam zu sein.
Außerdem kann ich lustige Wörter wie „Juchheissassa“ benutzen, die ich vorher weder gesprochen, noch je geschrieben habe oder einfach total aberwitzige Worte erfinden wie „Tafelrundenprinzip“ oder „Bestuhlungsformation“. Such die mal im Internet, da kommt nicht viel, aber in 1-2 Jahren…Duden, mindestens!

Meine Texte stammen hauptsächlich aus dem Alltag. Der hat in unseren Köpfen oft einen schlechteren Ruf als er verdient. Dabei ist unser Alltag das Unterhaltsamste was wir haben, wir erkennen es nur zu selten. Ich selbst oft erst beim Schreiben.
Und das versuche ich hinaus in die Welt zu tragen, ob sie es will oder nicht ^^
Zudem versuche ich immer mehr auch unterhaltsam verpacktes Wissen in meine Texte einfließen zu lassen. Ich erspare mir an der Stelle mal Floskeln wie: „Denn das Wissen um die Welt in der wir leben ist eine wichtige Voraussetzung um sich in ihr zu bewegen.“
Upsi, jetzt hab ichs doch gemacht.
Naja, nicht zuletzt ist die Welt in der wir leben ja auch einfach wahnsinnig spannend. Und dass man dabei vielleicht noch was lernt, ist doch nicht schlecht.